// KONZERT

 

// JEROBEAM /D
Freitag, 26. September // 22 Uhr // Groove Station // VVK: 6,- / AK: 8,-

Lennart A. Salomon – Guit, Voc
Thomas Merkel – Bass
Benny Greb – Drums, Voc

Support: John Q Irritated /D

War „What’s The Deal?!“, das gefeierte, 2003 bei Polydor erschienene Langspieldebüt des in London aufgewachsenen Singer-Songwriters Lennart A. Salomon noch als orchestrales Pop-Spektakel in Szene gesetzt, reduzierte der Wahlhamburger seine Band JEROBEAM noch binnen Jahresfrist zum Trio-Konzept. An die Stelle des veritablen Orchesters, das dem Erstlingswerk musikalische Opulenz eingehaucht hatte, traten der in Berlin lebende, in Miami geborene Bassist Thomas Merkel und die Hamburger Schlagwerk-Eminenz Benny Greb. Schon Ende 2004 erschien das zweite JEROBEAM-Album in neuer Besetzung und machte deutlich, wo die Reise hingehen würde: Konsequent dekonstruierten Salomon / Merkel / Greb die vielzüngigen Strukturen des Vorgängers und lieferten auf „Confidential Breakfast“ zwölf Pop-Rudimentals, in den Äther geblasen mit der Nonchalance von Schlaghosen und der Durchschlagskraft von Knallgas. Dass diese krachend-resolute Nullung des eigenen ästhetischen Koordinatensystems hingegen nur eine unerhört gediegene Durchgangsstation zu etwas ganz anderem war, beweist eindrucksvoll der im September 08 bei Hazelwood erscheinende neue JEROBEAM-Longplayer „How One Becomes What One Is“.
Dusch-Dusch-Bang! Lang genug haben sie sich Zeit gelassen. Da verwundert es nicht, dass sich dieses neue JEROBEAM-Album entlädt wie das Überdruckventil an einem überhitzten Dampfkessel. Ist das Pop? Klar ist das Pop! Pop mit dem Springmesser aus der Korsage geschnitten und vor sich hergetrieben wie den falschen Hasen beim Windhundrennen. Die Rhythmusboliden Merkel / Greb rollen los, als wäre Gott ein D-Zug und die Meters ein Kessel Buntes. Kein Wunder, dass bei diesem Vortrieb die Stimme von Zeremonienmeister Salomon, tief verstrickt in schneidende Twang Gitarren und übermütig vibrierende Tiger-Orgel-Kaskaden, wieder und wieder in barocke Höhen gleitet. Dass es ihm dennoch gelingt, der dionysischen Kulisse die nötige Abgehangenheit zu verleihen, mag seiner hanseatischen Herkunft gedankt sein, den wenigen eingestreuten Low-Tempo-Nummern – und dem Umstand, dass er bei den Aufnahmen zu „How One Becomes What One Is“ vermutlich (zumindest zeitweise) drogenfrei war.

// www.jerobeam.com // www.myspace.com/jerobeam
// de.youtube.com/watch?v=71_gQS-MNZ0



// LIVING COLOUR /USA
Freitag, 24. Oktober // 21 Uhr // Puschkin Club// VVK: 17,- / AK: 20,- // 15,- / 18,- € erm.

Corey Glover – Voc
Vernon Reid – Guitars
Doug Wimbish – Basses, Electronics
Will Calhoun – Drums, Electronics

Support: Lord Bishop Rocks /USA,D

Mit ihrem Album "Vivid" (produziert von Mick Jagger) waren Living Colour eine der wegweisenden Crossover-Bands, deren Mixtur aus Funk, hartem Rock, Metal und etwas Jazz damals bei Kritikern und Fans wahre Begeisterungsstürme hervorrief. Angetrieben von Ausnahmegitarrist Vernon Reid und Sänger Corey Glover sorgte das schwarze Quartett auch in den Neunziger Jahren für klasse Alben und packende Liveshows. LIVING COLOUR: Echter Rock auf höchstem Niveau, eine kompromisslose Live-Performance, harte Gitarrensoli und ein permanent forderndes Schlagzeug/Bass-Getriebe in Verbindung mit Corey Glovers Stimme, die von samtweich bis laut kreischend sämtliche Register spielt. Living Colour garantieren Rock als eine Kunst, die seit ihrer Entstehung nichts an Aktualität eingebüßt hat. Die erste Single-Auskopllung "Cult Of Personality" schafft es 1988 in die Heavy Rotation auf MTV und steigt so fast zwangsläufig bis auf Platz sechs der Billboard Charts, das Album fährt im Schlepptau Platin ein. Jagger sorgt auch dafür, dass Living Colour den Support-Slot für die Steel Wheels-Tour der Rolling Stones bekommen und so mit den Rock-Giganten um den Globus reisen. 1989 sahnen sie bei der Grammy-Verleihung den Preis für "Best Hard Rock Performance" ab, der Rolling Stone kürt sie gar zur besten Band. Nach extensivem Touren und viel Medienpräsenz geht die Band erneut ins Studio, um den Nachfolger "Time's Up" (1990) auf Tape zu bannen. Im Vergleich zum Debüt ist der Zweitling wesentlich experimenteller und sperriger ausgefallen, als das in Richtung Mainstream tendierende "Vivid". Für die Aufnahmen können Reid und co. sogar eines ihrer größten Idole begeistern. Im Track "Elvis Is Dead" ist kein Geringerer als Little Richard zu hören, der seinen Gesang beisteuert.

// www.livingcolournet.com // www.myspace.com/livingcolourmusic
// www.youtube.com/watch?v=LsJHmJSi3gY